Betruf
Im Sommer wird auf den Alpen noch weitherum, vor dem Einnachten, durch den hölzernen Milchtrichter (die Volle) der uralte Betruf gesungen. Jene archaische Tonfolge weckt Erinnerungen an die Urgründe unseres Menschseins. Es ist eine Bannformel, mit der die Alpen und alles was darauf ist unter den Schutz Gottes gestellt werden.
beim Betruf auf Äbnet
beim Betruf auf Äbnet
Unser Betruf
Oh loba, zu loba
All Schritt und Tritt in Gottes Namä loba
Hier auf dieser Alp da ist ein goldener Ring
Da wohnt diä liäb Muättergottes mit ihrem herzallerliäbstä Chindli drin
Ave Maria, Ave Maria, Ave Maria
Es walte Gott und der liäb heilig St. Toni und St. Wändel
Sie meget iisers Veh behiätä und beschützä ai
Es walte Gott und die liäb heilig Agahta
Si meg iis behiätä vor Fiir und Wassernot
Es walte Gott und dr liäb heilig Bruäder Klais
Er meg iisers Vaterland behiätä und beschitzä ai
Es walte Gott und dr liäb heilig Josef
Er meg iis Zhiuf und Trost cho uuf iiserem Totbett
Es walte Gott und dr liäb heilig Michael
Er meg iis behiätä a Liib und Seel
Es walte Gott und dr liäb heilig Gallus
Er meg iis behiätä vor besä Tier und Veh verlierä
Es walte Gott und dr liäb Peterus
Er meg iis behiätä vor Blitz und Hagelschlag
Es walte Gott und diä liäbä heiligä Gottes im Himmel alle
Gott der Vater, Gott der Sohn, Gott der heilige Geist
Leschet Leschet doch alli Fiir und Liächter
Uf dass sich Gott und Maria wohlbehiät
Oh Herr Jesus Christ wenn der Tag der Eiwgkeit anbricht zeig uns dein freundliches Angesicht
Oh Herr Jesus Christ heute Nacht legemer iiseri miädä Glieder zur Ruhä nieder
Oh Herr Jesus Christ heute Nacht sei dies der letschte Gruäss
Gelobt sei Jesus Christ gelobt sei Jesus Christ gelobt sei Jesus Christ
In Ewigkeit Amen
​